Im Internet gibt es Bilder, Texte, Videos und anderes, was sich kopieren lässt. Mit wenigen Mausklicks ist schnell etwas zusammenkopiert. Das landet dann auf der eigenen Internetseite oder in einer Hausarbeit für das Studium. Hier ist Vorsicht geboten. Wer fremde Werke einsetzt, sollte dies mit Bedacht tun. Es ist fast nie legal, Inhalte aus dem Web zu nehmen und es dann an anderer Stelle zu publizieren. Abmahnungen, Klagen und juristische Probleme drohen, wenn hier leichtfertig gehandelt wird.
Ohne explizite Zustimmung des Rechteinhabers darf niemand fremde Werke verwenden. Ist dieser unbekannt oder nicht auffindbar, gilt dies ebenfalls.
Tückisch ist es, wenn Anbieter im Internet beispielsweise Bilder «Gratis zum Download» und «kostenlos» zur Verfügung stellen. Das heisst nur, dass sie diese Werke herunterladen dürfen, ohne dass es mit Kosten verbunden ist. Eine legale Weiterverbreitung ist damit nicht gestattet. Dazu ist es notwendig, einen Lizenzvertrag abzuschliessen, oder es ist das explizite Einverständnis abzufragen. Wer das unterlässt, handelt sich unter Umständen juristischen Ärger ein.
Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen Rechten im Internet. Wer fremde Werke legal verwenden möchte, sollte die Organisation Creative Commons (CC) kennen. Im Gegensatz zur gängigen Meinung ist CC keine Lizenz, sondern ein Verein. Dieser hat Standards definiert, mit denen Autoren ihre Erzeugnisse auszeichnen. Das gilt für alle möglichen digitalen Produkte im Internet. Darunter fallen Bilder, Texte, Filme, Musik, Präsentationen, etc. Das Rechtesystem beschreibt, was Dritten bei der Verwendung der Werke erlaubt ist:
- Die BY Lizenz (das BY steht für die englische Übersetzung des Wortes «von») erlaubt es, das Werk zu verbreiten, zu verändern und kommerziell zu verwenden. Bedingung: der Rechteinhaber wird angemessen genannt und es wird erklärt, ob und welche Änderungen vorgenommen wurden.
- Die Lizenz NC steht für Non Commercial. Wie der Name sagt, ist eine kommerzielle Nutzung nicht genehmigt.
- SA bedeutet Share Alike. Damit darf das Material nur unter derselben Lizenz wie das Original weiterverbreitet werden. Es sind keine weiteren rechtlichen Klauseln oder technische Einschränkungen erlaubt, die über das Original hinaus gehen. Selbst wenn es Veränderungen, Variationen oder Weiterentwicklungen gab, unterliegt es denselben Lizenzbedingungen wie die Quelle.
- Das Attribut ND steht für Non Derivatives. Bei ND dürfen sie das Werk nur vollständig und ohne Veränderungen weiterverbreiten.
Aus diesen vier Attributen lassen sich beliebige Kombinationen entwickeln. Eine Lizenz CC BY-NC-ND bedeutet beispielsweise, dass der Urheber relevant zu nennen ist, nur ein nichtkommerzieller Einsatz gestattet ist und Veränderungen am Original verboten sind.
Am interessantesten ist die Lizenz CC Zero oder CC0. Sie erlaubt es, dass die Werke für die Allgemeinheit zugänglich sind. Der Rechteinhaber hat weltweit auf alle Schutzrechte verzichtet. Es darf kopiert, verändert, verbreitet und kommerziell genutzt werden. Es sind keine Genehmigungen notwendig. Mein Tipp: um das Risiko von rechtlichen Streitigkeiten zu minimieren, sollten sie, wenn fremde Werke zum Einsatz kommen, nur solche mit dem Recht CC0 verwenden.
Bei CC0 ist es nicht notwendig, auf die teilweise komplizierten Ausführungsbestimmungen zu achten, die bei den anderen CC-Lizenzen relevant sind. Bei wissenschaftlichen Texten, die auf freie Werke zugreifen, ist trotzdem eine Nennung der Urheberschaft empfohlen, da dies zu den akademischen Standards gehört.
Links:
Eine detaillierte Beschreibung der Berechtigungen ist auf der Website von Creative Commons zu finden: https://creativecommons.org/
Wer selbst ein Werk produziert hat und eine CC Lizenz erstellen möchte, findet dort ein Tool zur Unterstützung: https://creativecommons.org/choose/
Auf Wikipedia sind ebenfalls Erläuterungen zum CC Modell vorhanden: https://de.wikipedia.org/wiki/Creative_Commons